Wie glücklich ist der Herr, und wie wohl steht es um sein Haus, wenn er einen klugen Knecht hat, der zwar auf seine Worte hört, aber lieber seiner eigenen Weisheit folgt. Ein solcher kluger Hans wurde einmal von seinem Herrn ausgeschickt, um eine verlorene Kuh zu suchen. Er blieb lange aus, und der Herr dachte: „Der treue Hans lässt sich in seinem Dienst keine Mühe verdrießen.“ Als er jedoch gar nicht wiederkommen wollte, befürchtete der Herr, es könnte ihm etwas zugestoßen sein, und machte sich selbst auf, um nach ihm zu sehen. Er musste lange suchen, bis er schließlich den Knecht erblickte, der im weiten Feld auf- und ablief.
„Nun, lieber Hans,“ sagte der Herr, als er ihn eingeholt hatte, „hast du die Kuh gefunden, nach der ich dich ausgeschickt habe?“
„Nein, Herr,“ antwortete er, „die Kuh habe ich nicht gefunden, aber auch nicht gesucht.“
„Was hast du denn gesucht, Hans?“
„Etwas Besseres, und das habe ich auch glücklich gefunden.“
„Was ist das, Hans?“
„Drei Amseln,“ antwortete der Knecht.
„Und wo sind sie?“ fragte der Herr.
„Eine sehe ich, die andere höre ich, und die dritte jage ich,“ erwiderte der kluge Knecht.
Nehmt euch daran ein Beispiel, bekümmert euch nicht um euren Herrn und seine Befehle, tut lieber, was euch einfällt und wozu ihr Lust habt, dann werdet ihr ebenso weise handeln wie der kluge Hans.
